Joachim Raeder: Pakt … oder Grenzen

Buchvorstellung

»Joachim Raeder: Pakt … oder Grenzen«

Pakt... oder Grenzen - Screenshot des Sachbuch-Cover von J. Raeder
Pakt… oder Grenzen – Screenshot des Sachbuch-Cover von J. Raeder

 

In seinem politischen Sachbuch „Pakt …oder Grenzen“, das im November 2018 erschien, befasst sich der pensionierte Kriminalbeamte und freie Autor Joachim Raeder mit der Frage, welche Auswirkungen die UN-Konvention, mit dem Titel: „Globale Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration“ – haben könnte für Deutschland und Europa.

Einstieg ins Thema des Buchs: Pakt… oder Grenzen

Dabei greift er das strittige Thema der wachsenden Migration auf. Dabei geht er von der Annahme aus, dass es sich dabei um eine politische Vision der Elite handele, welche die Völkerverschmelzung anstrebt. Im gleichen Atemzug betont der Autor, dass abweichende Meinungen, die im Widerspruch zum politischen Mainstream stehen, diffamiert würden. Mit der Folge, dass abweichende Standpunkte an den Rand oder gänzlich aus der politischen Diskussion gedrängt würden und somit aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwinden. In dieser Beziehung sei zu beklagen, so der Autor, dass die deutsche Bevölkerung einen wichtigen Aspekt der 68er-Bewegung vergessen habe, nämlich: Alles kritisch infrage zu stellen.

Über die Vereinten Nation

Nach dieser ersten kritischen Momentaufnahme des Autors wendet sich dieser im nächsten Kapitel der Institution der Vereinten Nationen ausführlicher zu. Dabei geht er in gebotener Kürze auf die Entstehung und Entwicklung der Vereinten Nationen (UN – United Nations) ein. Es folgen ausführliche Erläuterungen zum: „Globalen Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration.“ Dabei spart er nicht mit kritischen und ablehnenden Anmerkungen bezüglich der UN-Konvention. In einem weiteren Schritt schreibt der Autor, dass 23 Ziele aus dieser Vereinbarung abgeleitet werden können und kommentiert diese skeptisch. Er fährt fort mit einem wichtigen Aspekt, nämlich: Das enorme Konfliktpotenzial, das er in der UN-Konvention für die beteiligten Nationalstaaten sieht. Dabei geht Raeder nicht bloß auf die finanziellen Lasten ein, sondern vielmehr auf das gesellschaftliche Konfliktpotenzial, das sich durch das Aufeinanderprallen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Werte und Normen der Ursprungs-Bevölkerung und der Migranten ergeben könnte. Auffällig ist das Demokratie-Defizit der UN als überstaatliche Organisation, das bei der Lektüre der Zeilen bewusst wird. Im nächsten Schritt erklärt der Autor, dass der Pakt überwiegend Rechte für die Migranten formuliere. Aber im Umkehrschluss – keine Pflichten. Ein ernsthafter Kritikpunkt. 

Wem nützt das?

Auf die Frage, wem das Ganze nützt, stellt Raeder fest, dass monetäre und ökonomische Interessengruppen als Nutznießer anzusehen seien. Dies zeige sich unter anderem durch die Besetzung des „Global Council on Migration“. Dieser werde von früheren Wirtschaftsvertretern geführt.

Schließlich ergänzt der Autor, dass sich die Struktur der Mitgliedsstaaten der UN verändert habe. Vor allem sind afrikanische sowie arabisch-muslimische Ländern hinzugekommen, die man nicht zwingend als Demokratie bezeichnen könne. Es sei klar, dass sich die Machtverhältnisse innerhalb der UN verändert habe. Und diese Länder hätten durchaus ein Interesse an dieser Konvention, denn viele der Migranten kämen aus den afrikanisch-arabischen Ländern, um in Europa Aufnahme zu finden. 

Migration eine Waffe?

Ein äußerst interessanter Aspekt wird gegen Ende des Buches aufgegriffen, nämlich die Frage, ob Migration eine bewusst eingesetzte Waffe sein könnte? Hier legt der Autor dar, wie diese eingesetzt werden könnte, um stabile demokratische Staaten und Gesellschaften durch gezielt Migration zu destabilisieren. Ein kaum beachteter Aspekt in der politischen Berichterstattung.

Abschließend betont Joachim Raeder den Umstand, dass Massen-Migration kein bloßes Schicksal sei, sondern vielmehr auf beabsichtige Politik zurückgehe könne. Ergänzend ist hier hinzuzufügen, dass Politik von Menschen gemacht wird und deshalb auch veränderbar ist.  

Was ist kritisch anzumerken?

Die Argumentation hätte von einem strengeren sachlich-kritischen Stil profitiert. Auch ist die Qualität der verwendeten Materialien durchwachsen. Darüber hinaus wirkt der Buchsatz unruhig. Auch ist eine gewisse Einseitigkeit der Betrachtung des Gegenstandes festzuhalten.

Was ist positiv anzumerken?

Das Sachbuch wirft unbequeme politische Fragen auf und regt zum selbstständigen Nachdenken an. Er bezieht eine klar Position. Was wiederum zum Widerspruch und kritischen hinterfragen veranlasst. Er verdeutlicht, dass es bei der UN ein Demokratie-Defizit gibt und wirft dadurch die Frage nach der politischen Legitimität dieser Institution auf. Prägnante Zitate runden das Bild ab. 

Fazit zum Buch: Pakt… oder Grenzen

Joachim Raeder legt eine lesbare und vor allem streitbare Schrift vor, die selbstkritisch infrage gestellt werden kann und zu Widerspruch einlädt. Es ist ein engagierter und authentischer Beitrag eines politisch interessierten Zeitzeugen, der sich nicht davor scheut, unpopuläre Ansichten zu äußern und zu seiner Meinung steht. (O. F.)

 

Bibliografische Angaben:
Joachim Reader: Pakt oder Grenzen. Lübeck: J. Reader 2018, ca. 74 S. ASIN: B07KKMS8VZ / ISBN: 978-1730960215. Preis: ca. 3,- EURO (Ebook) bzw. ca. 6,- EURO (Print).