Joachim Raeder: GEDANKENWÄCHTER

Buchvorstellung:

»Joachim Raeder: GEDANKENWÄCHTER
…und wenn sie nicht gestorben sind, dann lügen sie noch heute«

(c) Buchcover von Joachim Raeder
(c) Buchcover von Joachim Raeder

(O. F.) In seinem politischen Sachbuch: »GEDANKENWÄCHTER …und wenn sie nicht gestorben sind, dann lügen sie noch heute«, welches im Dezember 2017 erschien, beschäftigt sich der freie Autor und frühere Lübecker Kriminalbeamte Joachim Raeder, mit dem Thema, wie die öffentliche Meinung sowie der politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozess in einer Demokratie durch Propaganda beeinflusst werden kann.

Über Inhalt und Aufbau

In einem demokratischen Verfassungsstaat, wie der Bundesrepublik Deutschland, ist es für die Bürger von zentraler Bedeutung, dass sie sich durch freie und unabhängige Medien über gesellschaftspolitisch relevante Themen umfassend informieren können, um sich eine eigene Meinung zu bilden.

In seinem Sachbuch geht Raeder zunächst auf die Grundlagen der politischen Propaganda zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten von Amerika ein. Dabei stellt er zunächst zentrale Figuren und Begründer der Propaganda (heute zumeist als Public Relations oder Öffentlichkeitsarbeit bezeichnet) vor, wie zum Beispiel: Ivy Ledbetter LEE (1877-1934) oder Edward Louis BERNAYS (1891-1995). In dieser Beziehung geht der Autor auf das wesentliche Ziel der politischen Propaganda ein, das auch auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen werden kann, nämlich: Die Kontrolle und Steuerung der breiten Masse der Bevölkerung, ohne deren Wissen, um politischen Konsens in gesellschaftspolitischen Entscheidungen zu bewirken.

Wie dies letztendlich bewirkt werden kann, erklärt der Autor anschaulich an unterschiedlichen Beispielen, die im Verlauf seiner Argumentation erläutert werden. Hier sei nur an die Manipulation der öffentlichen Meinung in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts erinnert, als mit der Initiative: „Make the world safe for democracy“ („Macht die Welt für die Demokratie sicher“) – die öffentliche Meinung in der Gestalt beeinflusst wurde, dass die USA ihre bis dato strikte Neutralität preisgaben, um im Jahre 1917 in den 1. Weltkrieg einzutreten. Wer nun genauer wissen möchte, wie und mit welchen Methoden der politischen Propaganda dies bewirkt wurde, muss Raeders Buch lesen.

An diesem Punkt sei nur auf zwei Elemente verwiesen, die einem heute durchaus bekannt vorkommen können, nämlich: Falschmeldungen und Hassbotschaften. Der Autor bleibt jedoch nicht bloß bei der historischen Beschreibung stehen, sondern schlägt vielmehr einen Bogen in unsere Zeit und der politischen Situation in Deutschland. In dieser Beziehung verdeutlicht er, dass sich politische Propaganda nur dann entfalten kann, wenn ausreichend Kommunikationskanäle zur Verfügung stehen.

Vor der Erfindung des Internets waren dies vor allem Tageszeitungen, Rundfunk und später das Fernsehen, die wesentlich durch ihre Berichterstattung die öffentliche Meinung prägten. Dass es dabei auch vielfältige, wechselseitige Verflechtungen zwischen Politik und Medien gab und gibt, belegt der Autor an einer Reihe von expliziten Beispielen. Darüber hinaus macht der Autor auf eine gewisse Schieflage in der Verfassungswirklichkeit in Deutschland aufmerksam, nämlich: – der Meinungs- und Pressefreiheit. Dies macht er unter anderen daran fest, dass unliebsame und kritische Meinungen kaum bis gar nicht im politischen Diskurs der Mainstream-Medien zu finden sind oder gar verunglimpft werden.

Fazit

Abschließend kann festgehalten werden, dass die Lektüre dieses Buches einen Leser/-in aufzurütteln vermag für das brisante Thema: Politische Propaganda, ihre Mechanismen und deren Folgen für die Demokratie. Positiv zu bewerten ist, dass der Autor nicht einfach unbelegte Behauptungen aufstellt, sondern vielmehr seine Thesen begründet und mit Beispielen unterfüttert. Auch, wenn so manch herangezogenes Beispiel, den einen oder anderen, nicht gefallen mag. Letztendlich kann festgehalten werden, dass jeder Leser/-in, mindestens eine Sache aus diesem Buch gelernt haben sollte, nach der Lektüre, nämlich: Niemals blind den Machthabern zu vertrauen. Kurz gesagt: Bleiben Sie kritisch gegenüber den Machthabern und den Medien.

Bibliografische Angaben:
Joachim Raeder: GEDANKENWÄCHTER: …und wenn sie nicht gestorben sind, dann lügen sie noch heute. (Kindle-Version). Lübeck: Joachim Räder 2017, ca. 130 S. ASIN: B077V65DG1. Preis: Ebook: ca. 3,- Euro / Print: 9,- Euro.